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Interview Neue Binger Zeitung

Holsatia beim Familientreffen
Holsatia Bingen beim Familientreffen

Interview mit der Neuen Bingener Zeitung zum Thema Burschenschaften und Studentenverbindungen.

Bingen (sh): Eine Studentenverbindung ist eine traditionelle Gemeinschaft von Studenten und ehemaligen Studenten an einer Hochschule mit dem Ziel der Persönlichkeitsbildung und der Organisation der Studentenzeit. Dabei sind Verbindungen als lebenslange Gemeinschaft angelegt. In Deutschland existieren über 1000 dieser Gemeinschaften, die auf eine lange und bewegte Tradition – teilweise bis ins 19. Jahrhundert – zurückblicken können. Auch in Bingen, einer Stadt der Studierenden, gibt es sei 1898 verschiedene Studentenverbindungen. Doch wie viele andere traditionelle Gemeinschaften und Vereine müssen sie sich den Herausforderungen des Wandels stellen. Die Neue Binger Zeitung bei einer der Verbindungen, der Burschenschaft Holsatia, zum Alltag in den Studentengemeinschaften und Ressentiments gegenüber den Verbindungen nachgefragt.

Neue Binger Zeitung:
Was ist der Grundgedanke hinter der Burschenschaft?

Holsatia:
Wir verstehen uns als Gemeinschaft von Studenten, die sich dafür interessieren, was gesellschaftliche und sozial um die herum geschieht. Unsere Gemeinschaft will die die burschenschaftlichen Traditionen und gesellschaftlichen Grundwerte in zeitgemäßer Form leben. Respekt gegenüber unseren Mitmenschen steht an vorderster Stelle. Bei Holsatia steht der erfolgreiche Studienabschluss im Mittelpunkt, und zur Erreichung dieses Ziels geben wir unseren Mitgliedern jede Unterstützung.

 

Neue Binger Zeitung:
Wieviele Mitglieder hat die Burschenschaft?

Holsatia:
Rund 300 Studenten sind seit unserer Gründung im Jahr 1923 Mitglied geworden. Zur Zeit zählen wir 133 Mitglieder, davon 20 „aktiv“ Studierende der TH Bingen. Die Burschenschaft ist als lebenslange Gemeinschaft angelegt. Als Studierende/r zahlt man einen geringen Beitrag, nach Studienabschluß wird dann ein Jahresbeitrag erhoben, um die Aktivitäten der Organisation zu finanzieren.

 

Neue Binger Zeitung:
Verfügt die Burschenschaft über eigene Räumlichkeiten?

Holsatia:
Unser Haus ist der berühmte „Bleistift von Bingen“ im Zentrum der Stadt. Ende der achtziger Jahre konnten wir das traditionsreiche Weinlokal erwerben und haben es seitdem mit viel Einsatz, über einige Generationen hinwegund mit Unterstützung der Stadt renoviert und saniert. Der „Binger Bleistift“ beherbergt heute neben unseren Gemeinschaftsräumen sechs „Studentenbuden“, die wir zu vergünstigten Konditionen an unsere aktiven, studierenden Mitglieder aber auch Nichtmitglieder vermieten. Das betrachten wir als gesellschaftliche Aufgabe, für die wor einen Teil des Jahresbeitrages verwenden.

 

Neue Binger Zeitung:
Wie muss man sich die Burschenschaft im Alltag vorstellen?

Holsatia:
Es gibt regelmäßige Treffen im Verbindungshaus, sowohl der Aktiven als auch der „Alten Herren“. Die Aktiven bieten eine vielfältiges Semesterprogramm an, von Parties bis hin zu Stammtisch oder Vorträgen. Den „Alten Herren“ unterstützen die Aktiven, wo und wann es nötig ist. Und schließlich gibt es regelmäßige Treffen aller Mitglieder der Burschenschaft an unserem Stiftungsfest zu Pfingsten.

Neue Binger Zeitung:
Wie gehen sie mit Vorurteilen um, die Burschenschaften eine Nähe zu rechtem Gedankengut unterstellen?

Holsatia:
Uns ist es wichtig, dass unsere Mitglieder in allen Bereichen des menschlichen Zusammenlebens, sowohl innerhalb als auch außerhalb des Bundes, höflich und gepflegt auftreten. Dies gilt für den Umgang miteinander und dem Verhalten gegenüber allen Menschen, unabhängig von Herkunft, Geschlecht und Religion. Die freiheitlich-demokratische Grundordnung Deutschlands mit dem Recht auf Selbstbestimmung, Meinungsfreiheit und Achtung des Nächsten ist das Fundament unserer Satzung.

 

Neue Binger Zeitung:
Und wie begegnen sie dem Vorwurf der Frauenfeindlichkeit?

Holsatia:
Das ist bei Holsatia kein Thema. In den Achtzigern hatten wir auch schon weibliche Studierende in die Verbindung aufgenommen. Damit waren wir Vorreiter. Sie sind absolut gleichberechtigt und haben dann auch Zugang zu allen Ämtern. Damen sind immer gern gesehene Gäste auf allen unseren Veranstaltungen.

 

Neue Binger Zeitung:
Wie finden sie neue Mitglieder?

Holsatia:
Unsere aktiv Studierenden werben an der TH für unsere Verbindung und sprechen gezielt Studentinnen und Studenten an. Wir werben mit unseren beschriebenen Werten. Unsere Veranstaltungen, ob nun Parties oder akademische Vorträge, bieten dafür außerdem eine gute Gelegenheit. Das einzige Auswahlkriterium ist die Tatsache, dass man in Bingen – oder auch Mainz – eingeschrieben sein muss. Wir sind eine bunt gemischte Verbindung und darauf sehr stolz.

vor dem Denkmal
vor dem Denkmal

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